Vorbericht zu den Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften
Erschienen in der Süddeutschen Zeitung Nr. 162 vom16./17 Juli 2011 Seite 45

Bayerische Leichtathletik- Titelkämpfe

1000 in Passau

Die Olympischen Spiele kommen nicht nach München, und der 1. FC Passau richtet an diesem Wochenende die bayerischen
Leichtathletik-Meisterschaften aus. Man könnte vermuten, dass Günter Zahn verärgert ist. Immerhin ist Zahn Trainer bei der LG Passau,
dem großen Konkurrenzklub in der Stadt; und Zahn hätte sich über “München 2018“ gefreut- schon wegen der Erinnerung. Zahn war 1972
der letzte Fackelläufer. Er entzündete einst die Flamme, wodurch er in den Medien „unsterblich“ wurde und heute noch oft auf der Straße erkannt wird.
Nun, Zahn ist nicht verärgert. Das ist er selten. Der 57 Jahre alte Polizist ist so nett wie der Dalai Lama und so entspannt wie Buddha,
wobei er noch die hagere Figur des Langstrecklers hat, mit der er einst 24 deutsche Meistertitel gewann. Und auch so freut er sich auf die
Titelkämpfe der Männer, Frauen und A- wie B-Jugendlichen. Im Dreiflüssestadion starten seine Läufer, die er „pro Woche so 20 Stunden“
trainiert. Es sind gute Athleten, exzellent auf Cross-Strecken, aber auch stark auf der Bahn. Tobias Schreindl und Stefan Paternoster,
Sabine Dollinger und Kathrin Bründl – über die Mittel und  Langstrecken ist mit LG-Medaillen zu rechnen.
Doch auch der Veranstalter hat Goldkandidaten. Jennifer Reinelt über 100m Hürden oder Sarah Leidl mit dem Speer,
jüngst holte der 1.FC Passau den Titel des besten bayerischen Jugendteams. Dass die Meisterschaften in Passau stattfinden,
das passt also. Hier ist die Leichtathletik noch lebendig. Der FC um Abteilungsleiter
Wolfgang Leitl hat alles minutiös geplant, rund 1000 Teilnehmer werden erwartet, die Flamme brennt – bildlich gesprochen natürlich.

flor